Über das Projekt

In unserer Forschung am Institut für Soziologie an der Universität Wien befragen wir Eltern in Österreich zur Aufteilung von Kinderbetreuung und bezahlter Arbeit.

Unsere Forschungsfragen sind:

  1. Wie werden Vereinbarungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie von beiden Partnern getroffen und wie reagieren Arbeitgeber auf den Wunsch der Männer, Elternkarenz zu nehmen?
  2. Ob und wie beeinflussen geschlechtsspezifische Erwartungen am Arbeitsplatz und geschlechtsspezifische Rollenbilder im Privaten die duale Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
  3. Auf der Basis unserer Befragungsergebnisse ergründen wir, warum Väter bislang  Kinderbetreuungsgeld und Elternkarenz in deutlich geringerem Ausmaß in Anspruch genommen haben.

Die Studie wird in einer Zeit durchgeführt, die von großen wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt ist. Die Untersuchung erfasst auch die geschlechtsspezifischen Auswirkungen dieser wirtschaftlichen Herausforderungen auf die elterliche Verwirklichung von Berufs- und Familienleben.

In unserer ersten empirischen Untersuchung  führen wir von Juni 2021 bis Februar 2022 Paarinterviews mit Eltern in ganz Österreich durch. Diese dauern circa eineinhalb Stunden. Pro Person ist eine Aufwandsentschädigung in der Höhe von 20.- Euro vorgesehen. In der Forschung wird auf die Inanspruchnahme des Kinderbetreuungsgeldes in Österreich seit der Einführung des neuen Bezugsmodells im März 2017 untersucht. Wir versuchen in vielfältigen Herangehensweisen im Erreichen von Eltern in Österreich, Interviewpartner*innen aus unterschiedlichen Einkommens- und Berufsgruppen für unsere Forschung zu gewinnen und mit einzubeziehen.

Daran anschließend führen wir von Dezember 2022 bis April 2023 sowie von Juli 2023 bis Februar 2024 zwei Folgebefragungen mit Einzelinterviews durch.

2023 und 2024 werden wir die erarbeiteten Ergebnisse in zwei öffentlichen Veranstaltungen an der Universität Wien präsentieren und diskutieren. Darüber hinaus werden die Ergebnisse auf wissenschaftlichen Konferenzen im internationalen Vergleich diskutiert. Dieser Vergleich ist auch Teil der geplanten Forschungsarbeit im Ausland, im Herbst 2022 am University College London und an der Universität von York im Vereinigten Königreich, sowie im Frühjahr 2023 am Institut für Sozialwissenschaften an der Universität von Lissabon in Portugal. Hier werden Ergebnisse der Befragungen sozialwissenschaftlich und geschlechterspezifisch analysiert.

 


Forschungsförderung: Unsere Forschung wird vom FWF – dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich, finanziert. Projektnummer Elise Richter V 843-G